Klage gegen Lizenzentscheid (am Frankfurter Flughafen): „Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Bescheids“
Nach erfolgreichen sieben Jahren als Bodenverkehrsdienstleister am Flughafen Frankfurt konnte die WISAG Aviation, einer der führenden deutschen Full Service-Anbieter im Ground Handling, die Lizenzausschreibung am größten deutschen Drehkreuz nicht erneut für sich entscheiden. Das Unternehmen klagt gegen diesen Entscheid. Zu den Hintergründen sowie aktuellen Entwicklungen äußerte sich nun erstmals das Management. Die WISAG bleibt bis auf Weiteres durch einen Unterauftrag mit der Flughafenbetreibergesellschaft Fraport am Standort tätig. Bereits unmittelbar nach der Lizenzentscheidung 2024 hatte die WISAG betont, ihren rund 500 Beschäftigten eine Perspektive im Unternehmen bieten zu wollen.
Wie im August 2024 durch das Hessische Wirtschaftsministerium bekannt gegeben wurde, konnte der inhabergeführte Full-Service-Dienstleister WISAG Aviation die Lizenzausschreibung am Frankfurter Flughafen nicht erneut für sich entscheiden. Nun äußerte das WISAG Management erstmals öffentlich konkrete Zweifel hinsichtlich der rechtmäßigen Punktevergabe. Obwohl sich die Nutzer am größten deutschen Drehkreuz (die Flughafenbetreibergesellschaft, die Airlinekunden sowie die Arbeitnehmervertretung) allesamt für die WISAG ausgesprochen hatten, entschied das Ministerium überraschend zugunsten eines Mitbewerbers. Die WISAG klagte daraufhin beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Lizenzentscheid.
Angela Stuhr, CFO der WISAG Aviation: „Wir hatten sofort Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Bescheides und waren auch schnell entschlossen, Rechtsmittel dagegen einzulegen.“
Um die Stabilität am größten deutschen Drehkreuz in Frankfurt zu gewährleisten, arbeitet die WISAG nach dem Lizenzverlust seit 1. Februar 2025 weiter als Subunternehmer mit der flughafeneigenen Fraport Ground Services zusammen. Diese unbefristete Zusammenarbeit sei mitunter dadurch zustande gekommen, da der neue Lizenzinhaber Anfang des Jahres einräumen musste, bis Ende Oktober 2025 keine Großraumflugzeuge abfertigen zu können.
Carmen Ruck, COO der WISAG Aviation: „Die Abfertigung der Widebodies hängt nicht von dem Mitbewerber und nicht von der in Rede stehenden Lizenz ab, sondern alleine von der Fraport und den Airlinekunden. Wenn diese mit uns zusammenarbeiten wollen, werden wir diese Flugzeuge weiterhin abfertigen.“
Von einem Betriebsübergang nach § 613a BGB, bei dem die bestehende Belegschaft der WISAG Ground Service GmbH & Co. KG am Standort Frankfurt an die Swissport übergeben worden wäre, hatte sich die WISAG bereits unmittelbar nach Bekanntgabe des Lizenzverlusts distanziert. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung mit der laufenden Klage gegen den Lizenzentscheid und die aktuelle Situation auf dem hart umkämpften Fachkräftemarkt.
Angela Stuhr, CFO der WISAG Aviation: „Schon aus diesem Grund war sofort klar, dass wir unsere hoch qualifizierten 500 Mitarbeiter in der Frankfurter Flugzeugabfertigung halten und ihnen eine Perspektive bieten möchten. Wir verfolgen auch an anderen Flughäfen wie zum Beispiel Düsseldorf oder München eine ausgeprägte Wachstumsstrategie. Wir brauchen also unsere Fachleute in jedem Fall selbst – und nicht wenige wechseln auf freiwilliger Basis auch gerne mal an andere Standorte, um dort am Aufbau einer WISAG Station mitzuarbeiten.“
Pressebild:

Carmen Ruck, COO der WISAG Aviation (links) und Angela Stuhr, CFO der WISAG Aviation (rechts)
Über die WISAG Aviation Service Holding SE
Spezialist für Flughafendienstleistungen:
Die WISAG Aviation Service Holding SE ist der größte private Full-Service-Partner für Flughafendienstleistungen in Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Das Portfolio umfasst Airport Service, Ground Service, Passage Service, Cargo Service und Airport Personal Service. Für führende Luftfahrtgesellschaften und Flughäfen betreut das Unternehmen jährlich bei rund 53 Tsd. Starts 6,2 Mio. Passagiere und fertigt 65 Tsd. Tonnen Fracht ab. Die WISAG Aviation Service Holding steht insbesondere für Flexibilität, hohe technische Kompetenz und ständige Innovationsführerschaft. Neben dem neuen Standort in Frankfurt ist WISAG Aviation auch an den Flughäfen München, Berlin-Brandenburg, Hamburg, Köln/Bonn, Düsseldorf und Münster-Osnabrück aktiv und beschäftigt deutschlandweit zirka 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Passagierabfertigung, Vorfelddienste, Fracht und Kabinenreinigung.