Welche Maßnahmen
setzt die WISAG im
Bereich Umwelt um?

Welche Maßnahmen
setzt die WISAG im
Bereich Umwelt um?

Umwelt und Zukunft

Im Bereich Umwelt liegt ein Schwer­punkt unserer Nach­haltig­keits­strategie auf der Vermeidung und Reduzierung klima­schädlicher Treibhaus­gas­emissionen. Dabei orientiert sich unser Handeln an dem Prinzip „Vermeiden und Reduzieren vor Kompensieren“. Die Kompensation nicht vermeid­barer Treibhaus­gas­emissionen betrachten wir als eine not­wendige Übergangs­lösung. Unser Ziel ist es, unseren Energie­verbrauch durch gezielte Maß­nahmen zu optimieren und die Treibhaus­gas­emissionen in unseren Tätigkeits­feldern kontinuierlich zu senken. Dafür ergreifen wir ver­schiedene Maß­nahmen, die sich an den als wesentlich identifizierten Themen Klima­schutz und Energie orientieren.

Unser über­geordnetes Ziel ist es, unsere Treibhaus­gas­emissionen (Scope 1 und Scope 2) auf Basis von 2022 bis zum Jahr 2030 um min­destens 90 Prozent zu reduzieren. Ergänzend dazu werden wir im Jahr 2024 alle bis dahin nicht vermeid- oder reduzierbaren Emissionen durch die Unter­stützung zertifizierter Klima­schutz­projekte ausgleichen, die wir entsprechend ihrer Zertifizierung, Seriosität, Qualität und Zusätzlichkeit auswählen.

Thema
Ziele
Maßnahmen
Klimaschutz und Klimawandeladaption

2024

Bilan­zielle Treib­hausgas-Neutralität (Scope 1 und Scope 2)

2030

Reduktion der absoluten Treib­haus­gas-Emis­sionen (Scope 1 und Scope 2) auf Basis von 2022 um min­destens 90 Prozent

2024

Umstellung aller Strom­liefer­verträge auf Ökostrom*

2024

Bilanzielle Deckung des Strom­bedarfs an unseren eigenen Stand­orten in Deutschland mit 100 Prozent eigen­produzier­tem Öko­strom aus Wind- und Solar­energie

2030

Vollständige Elektrifi­zierung unseres Fuhrparks**
Kontinu­ierlicher Ausbau der Lade­infra­struktur an unseren eigenen Stand­orten in Deutschland
Nachhaltige Produkte und Dienst­leistungen

2030

Nach­haltige Aus­richtung unserer Dienst­leistungen in den Bereichen Facility Service, Industrie Service und Aviation Service

2025

Schritt­weise Erarbeitung von Nach­haltigkeits­kriterien für die von uns ange­botenen Dienst­leistungen
* Ausgenommen Stromlieferverträge, auf die die WISAG keinen Einfluss hat. Dazu zählen zum Beispiel einzelne Mietobjekte mit Strombezugsbindung, etwa auf Werksgeländen oder an Flughäfen ** Ausgenommen Sonderfahrzeuge, für die es bis dahin keine verfügbaren Alternativen auf dem Markt gibt.

CO₂-Bilanzierung als Fundament für mehr Klimaschutz

Wie viele andere Unter­nehmen, die sich für eine nach­haltige Zukunft engagieren, haben auch wir eine um­fassende CO2-Bilanz­ierung eingeführt. Diese dient als Grundlage für unsere Bemühungen, unsere Treibhaus­gas­emissionen zu reduzieren.

Neben den direkten Emissionen unseres Unternehmens (Scope 1) und den indirekten Emissionen aus dem Strom­bezug (Scope 2) erfassen wir sukzessive auch die Emissionen der vor- und nach­ge­lagerten Wertschöpfungs­kette (Scope 3). Die Ermittlung und Reduzierung dieser komplexen Zusammen­hänge erfordert eine enge Zusammen­arbeit mit unseren Partnern. Durch die gewonnenen Erkenntnisse können wir gezielte Maß­nahmen umsetzen, um unseren öko­logischen Fuß­abdruck zu verringern und einen positiven Beitrag zum Klima­schutz zu leisten.

Im Rahmen der CO2-Bilanzierung erfassen und quantifizieren wir die Emissionen, die unser Unter­nehmen ausstößt. Sie bildet für uns eine ent­scheidende Basis, die wertvolle Erkenntnisse liefert und es uns ermöglicht, gezielte Maß­nahmen zur weiteren Reduktion unserer Emissionen zu identifizieren und umzusetzen. Im Jahr 2022 haben wir hierfür eine Systematik entwickelt, die 2023 im gesamten Unter­nehmen ausgerollt wurde.

Unsere CO2-Bilanz beinhaltet zunächst die Scope 1- und Scope 2-Emissionen aller WISAG Gesellschaften und Mehr­heits­beteiligungen in Deutschland. Darüber hinaus streben wir zukünftig an, unsere Scope 3-Emissionen ebenfalls zu erfassen, um diese mittel­fristig gezielt zu reduzieren. Dabei stehen auch wir – ähnlich wie zahl­reiche andere Unternehmen – vor erheblichen Heraus­forderungen. Die Viel­schichtigkeit und Komplexität der Liefer­ketten sowie die Abhängigkeit von Daten externer Partner erschweren die vollständige und verlässliche Quantifizierung dieser Emissionen. Dazu gehören Emissions­quellen, die wir nicht direkt beeinflussen können. Das betrifft zum Beispiel den Transport und die Herstellung von Produkten, die wir nutzen, aber nicht selbst herstellen. In engem Austausch mit unseren Lieferanten und Partnern gilt es, Lösungen zu entwickeln, um die Daten­qualität stetig zu erhöhen und Emissionen weiter zu reduzieren. Für uns wesentliche Scope 3-Kategorien werden wir in unserem nächsten Nach­haltigkeits­bericht näher betrachten und erläutern.

Für die Bilanzierung verwenden wir den Ansatz der operativen Kontrolle nach dem Green­house Gas Protocol. Um unsere CO2-Kenn­zahlen zu berechnen, haben wir relevante Verbrauchs­­daten im internen SAP-System erfasst. Mithilfe von Emissions­­faktoren des Umwelt­­bundes­­amts sowie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhr­­kontrolle wurden anschließend die ent­sprechenden CO2-Emissionen berechnet. Die Emissions­kennzahlen sind in Scope 1 (CO2-Emissionen aus Diesel- und Benzin­verbräuchen) und Scope 2 (CO2-Emissionen aus Gasver­bräuchen, Fern­wärme, Strom­verbräuchen und Kfz-Strom­verbräuchen) eingeteilt. Für unsere Ziel­setzung Reduzierung aller Emissionen um 90 Prozent bis 2030 haben wir das Jahr 2022 als Basis­jahr herangezogen. Die Berechnung der Kenn­zahlen der Scope 1- und Scope 2- Emissionen des Basis­jahres erfolgte teilweise mit Annahmen und Hoch­rechnungen. Ein um­fassendes CO2-Accounting wurde gemäß unserer Vision 2030 im Jahr 2023 in unser SAP-System integriert.

Was bedeutet Scope 1, 2 und 3?

Scope 1
beinhaltet direkte Emissionen des Unternehmens, beispiels­weise Emissionen des eigenen Fuhrparks durch Benzin- und Diesel­verbrauch.
Scope 2
umfasst indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme, die beim Versorgungs­unternehmen entstehen.
Scope 3
betrachtet indirekte Emissionen, die in der vor- und nachgelagerten Wert­schöpfungs­kette eines Unternehmens entstehen, zum Beispiel durch den Einkauf von Waren und Dienst­leistungen oder die Abfall­entsorgung.

Fortschritte in der Emissions­reduktion

Der Blick auf die Kenn­zahlen zeigt, dass es uns 2023 gelungen ist, unsere Scope 2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zu senken. Grund dafür ist die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bei unseren Strom­liefer­verträgen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Scope 1-Emissionen an. Dies ist unter anderem auf unser Umsatz­wachstum und die damit einher­gehende Erweiterung unseres Fuhr­parks zurück­zu­führen. Noch basieren die von uns genutzten Kraftfahr­zeuge über­wiegend auf fossilen Energie­trägern wie Benzin und Diesel. Emissionen in Scope 1 wollen wir durch die Erhöhung des E-Auto-Anteils mittel­fristig senken und im Zuge der gesamten Um­stellung des Fuhrparks langfristig komplett vermeiden.

Den Anteil fossiler Quellen am gesamten Energie­verbrauch konnten wir leicht reduzieren, da die Strom­versorgung vieler Standorte 2023 vollständig über erneuerbare Energien abgedeckt wurde. Der Anteil der erneuerbaren Energie­quellen am Gesamt­energie­verbrauch stieg somit deutlich.

Die Errechnung der verschiedenen Intensitäten erleichtert die Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeits­leistungen über einen längeren Zeitraum. So garantieren wir, dass wir auch bei wirtschaftlichem Wachstum unseren Ressourcen­einsatz sowie die Effizienz unserer Maß­nahmen laufend bestimmen und anpassen können. Obwohl unser Gesamt­energieverbrauch und die damit ver­bundenen Emissionen im Jahr 2023 gestiegen sind, sind die Emissionen und der Energie­verbrauch pro tausend Euro Umsatz im gleichen Zeit­raum gesunken. Bei fort­schreitender Elektrifizierung unseres Fuhrparks rechnen wir in Zukunft mit einem Rückgang unserer absoluten Emissionen sowie einer weiteren signifikanten Abnahme unserer THG-Emissions­intensität.

Treibhausgasemissionen
2022 2023 Δ in t Δ in %
Scope 1-Treibhausgas­emissionen   (t CO₂e) 37.261 40.956 3.695 9,92%
Scope 2-Treibhausgas­emissionen (t CO₂e) (standortbezogene Berechnung) 6.153 4.591 -1.562 -25,39%
THG-Emissionen insgesamt (t CO₂e) 43.414 45.547 2.133 4,91%
Energie­verbrauch und Energiemix
2022 2023
Gesamt­verbrauch fossiler Energie (MWh) 170.740 177.670
Anteil fossiler Quellen am Gesamt­energie­verbrauch 97,34% 91,92%
Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen (MWh) 4.659 6.128
Verbrauch selbst erzeugter erneuer­barer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt (MWh) 0 9.484
Gesamt­verbrauch erneuerbarer Energien (MWh) 4.659 15.612
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamt­energie­verbrauch 2,66% 8,08%
Gesamt­energie­verbrauch (MWh) 175.399 193.282
Intensität THG-Emissionen (Scope 1 und Scope 2)
2022 2023
THG-Emissionen (t CO₂e) 43.414 45.547
Jahresumsatz (TEUR) 2.514.495 2.917.428
THG-Emissionsintensität (t CO₂e / TEUR) 0,017 0,016
Energie­intensität (Gesamtenergie

verbrauch ­pro Netto­einnahmen)
2022 2023
Gesamtenergie­verbrauch (MWh) 175.399 193.282
Jahresumsatz (TEUR) 2.514.495 2.917.428
EnergieIntensität (MWh / TEUR) 0,070 0,066

Die Nutzung erneuer­barer Energien ist für uns der Schlüssel für eine Un­ab­hängigkeit von fossilen Brenn­stoffen. Wissend um unsere Verant­wortung als Unter­nehmen, wollen wir die Energie­wende aktiv mit­gestalten und ergreifen deshalb verschiedene Maß­nahmen zur Reduzierung unserer energie­bedingten Treibhaus­gas­emissionen.

Ende 2022 hat die WISAG Energie­versorgung, unsere eigene Energie­versorgungs­gesellschaft, damit begonnen, die Strom­liefer­verträge unserer Abnahme­stellen in Deutschland, die bis dato keinen Ökostrom von der WISAG Energie­versorgung bezogen haben, auf Öko­strom umzustellen. Bei rund zwei Drittel unserer Standorte ist die Umstellung bereits erfolgt. Aufgrund bestehender Bezugs­verträge, auf die WISAG keinen Einfluss hat, kann ein Drittel derzeit nicht umgestellt werden. Dies betrifft beispiels­weise Industrie­parks und Flughäfen mit Strom­bezugs­bindung sowie Miet­flächen ohne eigenen Strom­zähler. Unser Ziel ist es, unseren Gesamt­strom­verbrauch in Deutschland im Jahr 2024 erstmals bilanziell durch eigen­produzierten Öko­strom zu decken.

Im Jahr 2023 haben wir daher zwei neue, hoch­moderne Wind­energie­anlagen in Wiebelsheim erworben, die im November 2023 erfolgreich in Betrieb genommen wurden. Zusätzlich haben wir in ein bestehendes Repowering- Projekt in Wörrstadt investiert, das im September 2023 ans Netz ging. Insgesamt produzieren die drei Wind­energie­anlagen bis zu 31 Giga­watt­stunden (GWh) Ökostrom pro Jahr, wodurch unser aktueller Strom­bedarf in Deutschland gleich mehrfach gedeckt ist. Sämtlicher von den Wind­energie­anlagen erzeugter Strom wird durch die WISAG Energie­versorgung in das öffentliche Netz ein gespeist und trägt so dauerhaft zur Erhöhung des Öko­strom­anteils am deutschen Strom-Mix bei. Mit dem Erwerb und Betrieb der drei Wind­energie­anlagen bereiten wir uns auch auf einen zu erwartenden steigenden Strom­bedarf vor, der mit der sukzessiven Elektrifizierung unseres Fuhr­parks und unserem wirtschaftlichen Wachstum einhergeht. Gleich­zeitig sichern wir uns damit aber auch finanzielle Vorteile, denn durch die Ent­kopplung vom Markt­preis werden wir unabhängig von externen Einfluss­faktoren sowie daraus resultierenden Versorgungs­eng­pässen.

Wie bei allen Bau­projekten stellt die Errichtung von Wind­energie­anlagen auch einen Eingriff in die Natur dar – ins­besondere dann, wenn der Bau wie bei dem Projekt in Wiebelsheim in einem Natur­schutz­gebiet erfolgt. Wir begrüßen es daher sehr, dass strenge Umwelt­verträglich­keits­prüfungen und umfang-reiche Arten­schutz­untersuchungen gesetzlich geregelt und fester Bestandteil eines jeden Genehmigungs­verfahrens sind. Abhängig von den Ergebnissen dieser Unter­suchungen haben wir in Wiebelsheim zusammen mit dem Natur­schutz­bund Deutschland e.V. (NABU) diverse Aus­gleichs- und Ersatzmaß­nahmen umgesetzt, die den not­wendigen Eingriff in die Natur mindestens in gleichem Umfang kompensieren. So wurde jeder Baum, der wegen des Projekts gefällt werden musste, durch die Anpflanzung neuer Bäume an anderer Stelle in Standort­nähe kompensiert. Zudem ergreifen wir verschiedene Maß­nahmen zum Schutz heimischer Vogel- und Wildtierarten. Die beiden Anlagen in Wiebelsheim verfügen beispiels­weise über eine Abschalt­automatik zur Prävention von Kollisionen mit Fleder­mäusen und Zugvögeln.

Icon Icon Icon
Art des Projektes Neubau Repowering
Inbetriebnahme durch WISAG November 2023 September 2023
Standort Wiebelsheim (Rheinland-Pfalz) Wörrstadt (Rheinland-Pfalz)
Anlagentyp Vestas V126 Vestas V150
Gesamtleistung 6,6 Megawatt 5,6 Megawatt
Gesamtertrag 17 Gigawatt­stunden 14 Gigawatt­stunden
Nabenhöhe 149 Meter 166 Meter

3 Fragen an Holger Kube

Er ist dafür ver­antwortlich, dass der Groß­teil unserer Nieder­lassungen in Deutschland zuverlässig mit Öko­strom versorgt wird: Holger Kube ist Geschäfts­führer der WISAG Energie­versorgung und bereits seit über 25 Jahren in verschiedenen Funktionen in unserem Familien­unter­nehmen tätig – das Thema Nach­haltigkeit begleitet ihn dabei bis heute.

Bei der WISAG gehen wir schon immer recht unkon­ventionelle Wege. Wir halten es für wichtig, einfach anzufangen und eigene Erfahrungs­werte zu sammeln. Im Jahr 2022 haben wir gemeinsam mit unserem Vorstand Michael C. Wisser entschieden, unseren eigenen Öko­strom zu produzieren. Dafür haben wir 2023 drei fertig projektierte Windräder erworben. Das hat für uns gleich mehrere Vorteile: Wir leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Energie­wende, sondern sichern uns auch stabile Strom­produktions­kosten. Wichtig ist uns, dass wir dabei möglichst voraus­schauend handeln, denn unser Strom­bedarf wird durch die sukzessive Elektrifizierung des Fuhr­parks und unser ange­strebtes Wachstum weiter steigen.

In erster Linie erhalten wir über­wiegend positives Feed­back zu unseren Wind­rädern – sowohl von unseren Mit­arbeitenden als auch von Externen. Nichtsdesto­trotz gibt es natürlich auch Personen, die unsere Ent­scheidung kritisch hinterfragen. Das ist auch erstmal völlig legitim. Wir setzen auf einen offenen Dialog, beispiels­weise im Rahmen der WISAG EXPO, und gehen transparent damit um, dass wir wie viele andere Unter­nehmen vor großen Heraus­forderungen stehen und Lösungen teilweise erst erarbeitet werden müssen. Dazu zählt zum Beispiel die Frage nach den Recycling­möglichkeiten der Rotor­blätter, auf die wir Stand heute noch keine zufrieden­stellende Antwort haben. Dennoch liegt es in unserer Verantwortung als Besitzer und Betreiber der Anlagen, hier gemeinsam mit unseren Partnern eine tragbare und möglichst umwelt­verträgliche Lösung zu finden.

Ja, auch Photo­voltaik ist für uns eine ausgereifte Technologie, die wir seit diesem Jahr auch an unserem Standort in Frankfurt-Zeilsheim nutzen. In unserer Strategie hatten wir uns vor­ge­nommen, bis Ende 2023 alle geeigneten Dächer unserer eigenen Immo­bilien in Deutschland mit Photo­voltaik­anlagen auszustatten. Das ist uns leider nicht gelungen. Und obwohl sich aktuell drei weitere Projekte in Um­setzung befinden, werden wir dieses Ziel aus ver­schiedenen Gründen auch dieses Jahr nicht erreichen. Nichtsdesto­trotz bleiben wir am Ball und werden dieses Vorhaben 2025 mit hoher Priorität vorantreiben. Neben Dach-PV-Anlagen können wir uns auch vorstellen, künftig eine Frei­flächen­anlage zu errichten. Es bleibt also weiterhin spannend!

Strom von den eigenen Dächern

Die Strom­erzeugung durch Sonnen­energie funktioniert nahezu emissions­frei und liefert langfristig günstigen Ökostrom. Um unsere Treibhaus­gas­emissionen zu senken, setzen wir neben Wind- auch auf Sonnen­energie. Geeignete Dächer unserer eigenen Nieder­lassungen in Deutschland statten wir sukzessive mit Photo­voltaik­anlagen aus. Installiert ist bereits eine erste Anlage am Standort der WISAG Garten- und Land­schafts­pflege in Frankfurt-Zeilsheim. Auf einer Dach­fläche von rund 550 Quadrat­metern hat die WISAG Elektro­technik insgesamt 200 Solar­module mit einer Gesamt­leistung von 82 Kilowatt-Peak (kWp) montiert. Damit können jährlich bis zu 75.000 Kilo­watt­stunden (kWh) Ökostrom erzeugt werden – das entspricht in etwa dem derzeitigen Strom­bedarf der Zeilsheimer Nieder­lassung. Eventuelle Strom­über­schüsse fließen in das öffentliche Netz.

Maß­geschneiderte Lösungen für Solar- und Speicher­technologien bietet die WISAG Elektro­technik auch ihren Kunden an (vgl. hier).

Intelligente Strommessung 

Digitalisierung ist ein wichtiges Instrument, um Energie­verbräuche zu steuern und folglich Emissionen zu reduzieren. Um beurteilen zu können, wie unsere Strom­kurve über einen definierten Zeit­raum verläuft, haben wir 2023 intelligente Strom­zähler – sogenannte Smart Meter – an allen deutschen WISAG Standorten mit einem Jahres­verbrauch von mehr als 10.000 Kilo­watt­stunden (kWh) installiert. Mit­hilfe der erhobenen Daten können wir sehr genaue Verbrauchs­prognosen erstellen. In Verbindung mit der Erzeugungs­prognose für unsere Wind­energie­anlagen ist damit auch der Überschuss bzw. ein möglicher zusätzlicher Strom­bedarf präzise darstellbar, letzteres beispiels­weise an windarmen Tagen.


Die WISAG ist überall dort tätig, wo unsere Dienst­leistungen gebraucht werden. Mit einem Fuhrpark von rund 9.000 Fahr­zeugen stellen wir sicher, dass wir stets flexibel und zuverlässig für unsere Kunden verfügbar sind. Damit ist unser Fuhr­park jedoch auch der Haupt­emittent unserer Scope 1-Emissionen. Diese Emissionen Fuhr­park gilt es langfristig zu reduzieren, weswegen wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt haben: Bis zum Jahr 2030 werden wir unseren gesamten Fuhr­park vollständig elektrifizieren. Davon aus­genommen sind Fahrzeuge, für die es bis dahin keine verfügbare Alternative auf dem Markt gibt. Nachdem wir das erste E-Auto bereits vor über zehn Jahren ein­geflottet haben, hat sich die strategische Um­stellung unseres Fuhr­parks zunächst an einem „Top-down-Ansatz“ orientiert. Im Rahmen eines Pilot­projekts wurden die geschäfts­führenden Direktoren unserer Holding-Gesellschaften und die Geschäfts­führer unserer Sparten­gesell­schaften Anfang 2023 mit E-Fahrzeugen aus­gestattet. Ziel des Projekts war es, wichtige Erfahrungs­werte bezüglich der Lade­infra­struktur, Reichweite und Alltags­tauglichkeit zu sammeln. Nachdem weitere Führungs­ebenen vom Verbrenner auf E-Autos umgestiegen sind, umfasste unsere Flotte Ende 2023 insgesamt 269 Elektro­fahrzeuge.

Als wichtigstes Projekt zur Reduzierung unserer Scope 1-Emissionen wurde die Umstellung unseres Fuhr­parks auf Elektro­mobilität von verschiedenen Maß­nahmen begleitet. Unter anderem wurden die Erkenntnisse des Pilot­projekts in Form von Erfahrungs­berichten über unsere Mit­arbeitenden-App MyWISAG geteilt. Zudem bestand im Rahmen der WISAG EXPO – unserem geschäfts­bereichs­über­greifenden Veranstaltungs­format für Führungs­kräfte – die Möglichkeit, verschiedene E-Auto-Modelle zu testen und sich mit der Technik vertraut zu machen. Interessierte Mit­arbeitende hatten an ausgewählten Standorten, darunter Berlin, Mannheim und Neuss, außerdem die Möglichkeit, verschiedene E-Fahrzeuge im Rahmen einer zwei­wöchigen Testaktion Probe zu fahren.

Fuhrpark
2022 2023 Veränderung in %
Gesamtzahl Fahrzeuge 8.059 8.915 +10,62%
davon Diesel­fahrzeuge 7.783 8.409 +8,04%
davon Benzin­fahrzeuge 152 231 +51,97%
davon Erdgas­fahrzeuge 6 6 +/- 0%
davon Elektrofahrzeuge 118 269 +127,96%
Anteil E-Fahrzeuge an Gesamt­flotte 1,46 % 3,01%
Kraftstoff­verbrauch (l) 11.887.460 12.740.154 +7,17%
davon Diesel (l) 11.580.175 12.250.283 +5,78%
davon Benzin (l) 307.285 489.871 +59,42%
Jährlicher Verbrauch pro Diesel­fahrzeug (l) 1.487,88 1.456,8 –2,09%
Jährlicher Verbrauch pro Benzin­fahrzeug (l) 2.021,61 2.120,65 +4,9%
THG-Emissionen Fuhrpark (t CO₂e) 31.257 33.454 +7,03%

Mobilität ist für einen Dienst­leister wie die WISAG ein zentraler Erfolgs­faktor. Menschen und Materialien müssen zügig und flexibel von Einsatz­ort zu Einsatz­ort bewegt werden. Gleich­zeitig verursacht unser Fuhrpark den größten Anteil unserer Treibhaus­gas­emissionen. Deswegen setzen wir hier konsequent an. Schritt für Schritt stellen wir unsere Fahr­zeuge auf E-Mobilität um. Das ist nicht immer einfach und stößt teilweise auch auf Vor­behalte. Doch wir müssen bereit sein für neue Wege und die Verantwortung für unsere Umwelt mit konkretem Handeln übernehmen.

Martin Riebschläger

Geschäftsführender Direktor, WISAG Facility Service Holding SE

Wieso
Weshalb
Warum

Wie sieht der Weg der WISAG zur Elektromobilität aus?

Bis zum Jahr 2030 ersetzen wir alle vor­handenen Verbrenner­fahrzeuge durch Fahr­zeuge mit elektrischer Antriebs­technologie – mit Aus­nahme von Sonder­fahrzeugen, für die es keine elektrische Alternative gibt. Bis Ende 2024 werden wir insgesamt 950 Autos umstellen. Danach planen wir, die Fahrzeug­flotte in Abhängigkeit von der Liefer­situation für Klein- und Mittel­klasse­wagen weiter zu elektrifizieren. Als Multi-Dienst­leistungs­unternehmen benötigen wir eine Vielzahl verschiedener Fahrzeug­modelle, um unsere Leistungen zu erbringen. Eine vollständige Umstellung auf Elektro­mobilität ist deshalb erst dann möglich, wenn auch Spezial­fahrzeuge am Markt in ausgereifter Technik sowie ohne Funktions- und Qualitäts­einbußen verfügbar sind. Liefereng­pässe in der Automobil­industrie können den Umstieg ebenfalls verzögern.

Aufbau einer sinnvollen Ladeinfrastruktur

Eine Voraus­setzung für das Gelingen der Antriebs­wende ist der Aufbau einer sinnvollen Ladeinfra­struktur an unseren Standorten in Deutschland. Indem wir gemein­sam sowohl mit der WISAG Elektro­technik und der WISAG Gebäude­technik als auch externen Partnern verschiedene Lade­möglich­keiten in Form von Wall boxen und frei­stehenden Lade­säulen bereit­stellen, unterstützen wir unsere Mitarbeitenden beim Umstieg auf Elektro­mobilität.

Beim Ausbau der Lade­infra­struktur und der Priorisierung der Standorte richten wir uns unter anderem nach der potenziellen Anzahl der E-Autos am Standort, der Standort­größe, dem aktuellen Miet­verhältnis und den Gegeben­heiten vor Ort. Voraus­setzung ist auch, dass der Standort mit Öko­strom der WISAG Energie­versorgung beliefert wird. Außer­dem spielen die vor­handenen Strom­netz­kapazitäten und die Ressourcen der Stromnetz­betreiber eine entscheiden de Rolle.

Zum Ende des Berichts­jahres 2023 waren an unseren Standorten in Deutschland rund 120 eigene Lade­punkte installiert. Bis Ende 2024 wird sich die Zahl auf rund 400 Lade­punkte an 40 Stand orten erhöhen. Mit­arbeitende mit einem elektrischen Firmen­wagen können ihr E-Auto an unseren eigenen Lade­punkten und bei aus­gewählten Lade­partnern kostenlos laden. Darüber hinaus profitieren sowohl Mit­arbeitende mit einem privatem Elektro­auto als auch Externe gleichermaßen von attraktiven Konditionen im Vergleich zu markt­üblichen Lade­tarifen.

Als Partner der Industrie unterstützt die WISAG Elektro­technik ihre Kunden eben­falls beim Aufbau einer eigenen Lade­infra­struktur (vgl. hier).


Um unser Geschäfts­modell zukunfts­fähig aus­zurichten, legen wir bereits seit vielen Jahren den Fokus auf die Neu- und Weiter­entwicklung nach­haltiger Dienst­leistungen für unsere Kunden. Unser Portfolio in den Geschäfts­bereichen Facility Service, Industrie Service und Aviation Service reicht von der energetischen Gebäude­optimierung über den Einsatz umwelt­freundlicher Reinigungs­mittel bis hin zur Elektrifizierung von Flugzeug­abfertigungen und der Installation von Photo­voltaik­anlagen. Diese Dienst­leistungen unterstützen unsere Kunden unter anderem dabei, ihre Treibhaus­gas­emissionen zu reduzieren und Kosten einzusparen. Aus unserem großen Angebot an nachhaltigen Dienst­leistungen stellen wir im Folgenden einige Beispiele vor.

Eine flächen­deckende, bedarfs­gerechte und nutzer­freund­liche Ladeinfra­struktur ist essenziell für das Gelingen der Elektro­mobilität. Die WISAG Elektro­technik unterstützt ihre Kunden bei der Um­setzung individueller Lade­lösungen. Anhand einer Bedarfs­analyse ermitteln wir das passende Konzept – egal ob für eine einzelne Ladesäule oder für ein Komplett­paket. Wir begleiten den gesamten Prozess von der Projek­tierung über infra­strukturelle An­passungen, Umrüstungen und Montage bis hin zu Inbetrieb­nahme, Online-Monitoring und Abrechnung. Bei Bedarf kümmern wir uns auch um das Stellen von Förder­anträgen sowie um die Strom­versorgung – alles aus einer Hand. Damit leistet die WISAG Elektro­technik einen wert­vollen Beitrag zur Mobilitäts­wende.

Die Dächer von Immo­bilien, ins­besondere von Gewerbe- und Industrie­gebäuden, eignen sich ideal für die Installation von leistungs­starken Photo­voltaik­anlagen. Als kompetenter Partner begleitet die WISAG Elektro­technik den kompletten Prozess von der Planung bis zur Errichtung. Aus­gangs­punkt ist zunächst eine Dach­flächen­analyse. Ergänzend dazu erstellen wir ein individuelles Ver­brauchs­profil und analysieren Ein­spar­potenziale und die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Zu unserem Dienst­leistungs­portfolio gehören auch die Montage und Inbetrieb­nahme, der Anschluss und die Netz­ein­speisung. Maß­geschneiderte Services rund um Energie­speicher­techniken runden unser Angebot ab. Vor allem im industriellen Umfeld pro­fitieren unsere Kunden mit der Installation einer Photo­voltaik­anlage von einer Vielzahl verschiedener Vorteile: Neben der Reduzierung klima­schädlicher Emissionen sparen sie nicht nur einen bedeutenden Teil der Energie­­kosten ein, sondern machen ihre Nach­haltigkeits­be­mühungen auch nach außen hin sichtbar.

Mit ihrem Energie­management-Öko­system wenode® unterstützt die WISAG Gebäude­technik ihre Kunden bei der Erfassung, der Ver­arbeitung und dem Monitoring aller relevanten Energie­daten in ihren Objekten. Im Rahmen des Zähler­managements werden alle Energie- und Medien­ver­bräuche der Immobilien erfasst. Über diverse Schnitt­stellen können auch umfangreiche Daten­reihen aus anderen Systemen werden. Durch die An­bindung an die Markt­kommunikation werden zudem Versorger­daten direkt in das System integriert. Im Rahmen des Energie­monitorings werden alle Daten unter Berück­sichtigung von Bezugs­größen und Witterungs­daten analysiert, prognostiziert und ver­glichen. Die Ergebnisse werden dem Kunden auf der wenode® Plattform in Dash­boards und unter­schiedlichen Reports aufbereitet und kunden­individuell zur Verfügung gestellt. Im monatlichen Energie­report kann sich der Kunde damit einen Überblick über den Status der Dekar­bonisierung seiner Immobilie und damit der Wirkung seiner ESG-Strategien verschaffen und bei Bedarf gegen­steuern. Auf Basis dieser Analyse empfehlen wir geeignete Maß­nahmen mit dem Ziel, den Verbräuche zu senken, Effizienz zu steigern und damit letztlich Emissionen und Kosten zu reduzieren.

Im Rahmen der Nach­haltigkeits­initiative „Ready for Green“, die im Jahr 2021 am Flughafen Berlin Branden­burg (BER) ins Leben gerufen wurde, bietet die WISAG Aviation Service Flug­gesellschaften an aus­ge­wählten Flug­häfen in Deutschland CO2-neutrale bzw. CO2-reduzierte Ab­fertigungen an. Damit unterstützen wir unsere Kunden gezielt dabei, die Emissionen bei der Boden­ab­fertigung zu reduzieren. Unsere elektrischen Vorfeld­geräte – darunter Gepäck­schlepper und -bänder, Fahrgast­treppen, Pushback-Fahrzeuge und Boden­strom­aggregate – ersetzen Geräte mit konventionellen Antrieben auf Basis fossiler Brenn­stoffe. Neben dem Flughafen Berlin Brandenburg sind wir mit unserer Nach­haltigkeits­initiative „Ready for Green“ auch an unseren Standorten in Frankfurt am Main, Köln/Bonn und Düsseldorf vertreten. Je nach Be­schaffenheit der Lade­infra­struktur auf dem Vorfeld können wir Flugzeuge CO2-reduziert oder komplett CO2-neutral abfertigen. Dabei gilt ein Ab­fertigungs­prozess als CO2-neutral, wenn alle für den „Turnaround“ benötigten Geräte keine Emissionen erzeugen. Am Flughafen Berlin Brandenburg ist es der WISAG Aviation Service bereits gelungen, die CO2-Emissionen der eigenen Boden­ab­fertigung im Jahr 2023 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren. Ziel ist es, diese Emissionen standort­über­greifend bis Ende 2024 um weitere 15 Prozent zu senken und die Elektrifizierung unserer Flotte mit der Anschaffung neuer elektrischer Boden­ab­fertigungs­geräte weiter voran­zutreiben. Im Zuge dessen haben wir am BER im Sommer 2023 einen hoch­modernen E-Bus in Betrieb genommen, mit dem Flug­gäste emissions­frei und nahezu geräusch­los vom Terminal zum Flugzeug oder umgekehrt gefahren werden können.
 

„Die Um­stellung auf voll­elektrische Vorfeld­geräte wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus: Auch die Arbeits­be­dingungen für unsere Mit­arbeitenden auf dem Vor­feld werden verbessert, da die Luft­ver­schmutzung durch Ab­gase abnimmt und die elektrischen Vorfeld­geräte wesentlich geräusch­ärmer sind.“

Paul Edwards
Nachhaltigkeitsmanager,
WISAG Aviation Service Holding SE

Als größte Sparte unseres Unter­nehmens ist die WISAG Gebäude­reinigung ein wichtiger Treiber für Umwelt­schutz­maß­nahmen. Über Jahre hat sie zahlreiche nach­haltige Lösungen entwickelt, beispiels­weise reinigen wir Glas­flächen mittels Osmose­verfahren und nutzen Müll­säcke aus Rezyklat.

Eine ent­scheidende Maß­nahme war zudem die Um­stellung auf die biologisch abbaubare Green-Care-Linie unseres lang­jährigen Partners Tana-Chemie. Die Produkt­linie „Green Care Professional“ erfüllt das Cradle-to-Cradle®-Prinzip: Die Rezeptur ist bio­logisch ab­baubar und die Verpackungen bestehen aus 100 Prozent Rezyklat, sodass ein geschlossener Kreis­lauf für das gesamte Produkt sicher­gestellt ist.

Im Jahr 2023 konnte die WISAG Gebäude­reinigung dadurch 124.488 Kilo­gramm CO2e, 18.726 Kilo­gramm Kunst­stoff und 39.646 Liter Rohöl einsparen. Ermittelt wurde dies mit dem Green Care Performance Calculator, der diese Zahlen auf Grund­lage der gelieferten Produkt­mengen errechnet. Die zertifizierten Mengen und relativen Bewertungen basieren auf Ecolabel- und Cradle-to-Cradle®-Produkt­zertifizierungen. Für 2024 hat die WISAG Gebäude­reinigung geplant, mindestens 70 Prozent der eingekauften Reinigungs­chemie über die Green-Care-Linie abzudecken.

Cradle-to-Cradle®

Das Cradle-to-Cradle®-Design um­fasst einen detaillierten Produkt­bewertungs­schlüssel. Er berücksichtigt eingesetzte Materialien, Materialkreis­laufführung, den Einsatz erneuer­barer Energien und CO₂-Management, einen verant­wortungs­vollen Umgang mit Wasser sowie soziale Verantwortung.

Die Industrie steht vor der Heraus­forderung, Wachs­tum und Wettbewerbs­fähigkeit zu erhalten und gleich­zeitig den wachsenden An­forderungen an Klima­schutz und Ressourcen­schonung gerecht zu werden. Die Lösung dieses Konflikts erfordert neben innovativen Technologien vor allem eine tief­greifende Trans­formation der Produktions­prozesse. Regulatorik auf europäischer und Bundes­ebene muss durch eine Innovations­kultur der Industrie ergänzt werden. Das braucht praxis­erprobtes Know-how, hohe Flexibilität und Redundanz in kritischen Prozessen. Hier können wir als Partner der deutschen Industrie mit unserer Erfahrung aus zahlreichen Nach­haltig keitsprojekten Mehr­wert bieten.

Philipp Daniels

Geschäftsführender Direktor, WISAG Industrie Service Holding SE

Auch Produktions­anlagen können schonend und nach­haltiger gereinigt werden. Die WISAG Produktions­service bietet modernste Reinigungs­methoden an, beispiels­weise mit Laser­technik. Die Laser­reinigung ist eine gründliche und rückstands­lose Reinigungs­form, die ganz ohne chemische Reinigungs­mittel auskommt. Dabei sind der Energie­verbrauch, der CO2-Ausstoß und die Abfall­­er­zeugung erheblich geringer als etwa bei einer Trocken­eis­reinigung. Da die Oberfläche durch Ver­dampfen oder Sublimation gereinigt wird, braucht es weder Lösungs­mittel noch Strahl­gut oder Wasser. Das innovative Reinigungs­verfahren eignet sich daher ideal für Werkzeuge, Formen, Druck­walzen, Werk­stücke oder Karosserie­teile – und stellt zugleich die Arbeits­sicherheit von Mit­arbeitenden in der Produktion sicher.

Bildquelle: 4Jet Technologies

Der Klima­wandel führt dazu, dass Wetter­extreme immer häufiger auf­treten. Zusätzlich zur Ver­meidung klima­schädlicher Emissionen ist daher auch die Anpassung an sich verändernde Klima­bedingungen wie Wasser­knappheit oder starke Regen­fälle erforderlich. Eine wichtige Funktion übernimmt dabei eine standort­ort­optimierte Bepflanzung. Die WISAG Garten- und Landschafts­pflege bietet Kunden innovative Konzepte zur Gestaltung und Pflege ihrer Außen­anlagen an. Ein Schwer­punkt liegt dabei auf der intelligenten Be­wässerung. Über eine digitale Steuerungs­einheit werden Daten aus ver­schiedenen Quellen – wie etwa Sensoren zur Messung der Boden­feuchtigkeit – gesammelt, um dadurch Be­wässerungs­anlagen gezielt einstellen zu können. Die WISAG unterstützt Kunden somit, ihr Wasser­management zu optimieren, und schafft ein Be­wusstsein für einen verantwortungs­vollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Die Gemein­schafts­verpflegung spielt eine ent­scheidende Rolle, wenn es darum geht, Ressourcen einzu­sparen. Ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissonen lässt sich beispiels­weise durch ein Speisen­angebot erzielen, das saisonale und regionale Produkte be­rücksichtigt. Dabei zeigt sich, dass pflanzliche Lebens­mittel im Vergleich zu tierischen Produkten signifikant geringere Emissionen verursachen. Ein solches nachhaltiges Angebot entspricht zudem der wachsenden Nachfrage nach umwelt­be­wussten Ernährungs­optionen.

Die WISAG Catering treibt durch verschiedene Angebote die Nach­haltigkeit in der Gemein­schafts­verpflegung voran. Nach­haltige Gastro­nomie- und Food­konzepte entwickeln wir in unserem internen Forum der „Öko­foodprint-Experten“. Anschließend testen ausgewählte Leucht­turm­betriebe die innovativen Nach­haltig­keits­maß­nahmen. Auf Grund­lage der dadurch gewonnenen Er­kenntnisse werden die Maß­nahmen an weiteren Stand­orten ausgerollt.

Die drei Leucht­turm­betriebe der WISAG Catering erhielten für ihre inno­vativen Lösungen im Jahr 2023 das Green­table-Siegel „Nach­haltige Gastronomie“, zum Ende des Jahres 2023 wurden drei weitere Betriebe ausgezeichnet. Seit 2014 ist die WISAG Catering zudem Mitglied bei United Against Waste e. V. (UAW) und setzt zahl­reiche Maß­nahmen zur Reduktion von Lebens­mittel­ver­schwendung um. Zum Alltag der Küchen­teams gehört es, Lebens­mittel­abfälle genau zu analysieren, um auf dieser Basis die Zu­bereitungs­mengen anzupassen und Über­produktion zu vermeiden.

Innovative Foodkonzepte

Die WISAG Catering setzt auf innovative Food­konzepte und Initiativen, die Nach­haltigkeit und aus­gewogene Ernährung verbinden. Unser Angebot ist breit gefächert: Das Food­konzept "Grünwerk" vereint maß­geschneiderte, nachhaltige Catering-Angebote. Jahres­zeitlich an­gepasste Rezepturen sorgen für eine Gemüse­küche mit frischen Zutaten. Mit den Gesund­heits­tagen und Kochwork­shops der WISAG Catering unter­stützen wir unsere Kunden, vermehrt regionale und saisonale Zutaten anzu­bieten. To-go-Angebote bieten wir aus­schließlich in nachhaltigen Verpackungen an. Kliniken und Pflege­einrichtungen versorgt die WISAG Care Catering bundesweit nach den Kriterien für eine gesundheits­fördernde und nachhaltige Verpflegung in Gemein­schafts­einrichtungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V..

Kooperationen mit Start-ups

Um unser Dienst­leistungs­angebot stetig zu erweitern, informieren wir uns kontinuierlich über aktuelle Trends und setzen auf einen engen Aus­tausch mit relevanten Branchen­experten. In diesem Kontext kooperieren wir auch mit Start-ups, deren Lösungen uns unter anderem bei der Ent­wicklung nach­haltiger und innovativer Produkte und Dienst­leistungen helfen. Die Initiative "THE MISSION", die wir seit 2020 unter­stützen, ist eine Kooperation, bei der junge Talente Hand in Hand mit etablierten Unter­nehmen arbeiten, um nachhaltige Lösungen in den Bereichen Food, Waste und Construction zu ent­wickeln. Ins Leben gerufen wurde sie von der Innovations­plattform FUTURY. Gemeinsam mit namhaften Branchen­vertretern unterstützt die WISAG "THE MISSION" beispiels­weise dadurch, dass Mit­arbeitende verschiedener Sparten Teil der Experten- und Mentoren­teams in den einzelnen Bereichen sind. Das Netzwerk von "THE MISSION" hat inzwischen zahl­reichen Start-ups geholfen, sich erfolgreich am Markt zu positionieren. Gemeinsames Ziel ist es, lang­fristig mehr Umwelt­schutz in Wirtschaft und Gesellschaft zu etablieren.

Im Rahmen unseres Engagements in der Start-up-Initiative testete die WISAG Catering 2023 eine Fleisch­alternative aus Biertreber – eine Ent­wicklung des Start-ups UpCircld Kitchen (vormals: rest:art). Es basiert auf einem Neben­produkt der Bier­herstellung, das normalerweise ungenutzt zurück­bleibt. Die Fleisch­alternative aus Biertreber kommt ohne Zusatz­stoffe aus und verfügt zudem über einen hohen Protein­gehalt. Nach einer erfolgreichen Test­phase wird der pflanzen­basierte Fleisch­ersatz derzeit im Rahmen verschiedener vegetarischer und veganer Aktionen eingesetzt – eine ideale Ergänzung für unser nach­haltiges Speisen­angebot.


Ob CSRD, ESRS oder THG: Hier werden die wichtigsten Fachbegriffe und Abkürzungen zum Thema Nachhaltigkeit erklärt.

Zum Glossar

Es tut uns leid, die gesuchte Seite wurde nicht gefunden.

Bitte überprüfen Sie die Adresse und versuchen Sie es erneut.

Firefox

Chrome

Safari

Edge